Lieblingsinnenstadtbezirksumrundung

Und weiter geht’s. Der dritte Bezirk auf meiner Liste war die Wieden. Seit mittlerweile nicht weniger als 25 Jahren verbringe ich recht viel Zeit auf der Wieden – kein Tippfehler, man sagt „auf der Wieden“, nicht „in Wieden“ – zunächst als TU-Student, dann als TU-Angestellter. Die Gegend um den Karlsplatz herum kenne ich also ziemlich gut und würden wir in die Verlegenheit kommen, unseren Wohnort wieder nach Wien verlegen zu müssen (warum auch immer), könnte ich mir durchaus vorstellen, im vierten Bezirk zu wohnen. Am 21. April durfte ich ein paar mir unbekannt(er)e Stellen des Bezirks besuchen bzw. eher streifen. Für meine Umrundung wählte ich die Ecke vom Naschmarkt direkt gegenüber vom Bärenmühlendurchgang als Startpunkt. Ich bin stadtauswärts losgelaufen, den Naschmarkt entlang bis zur Kettenbrückengasse.

Links der Startpunkt (und folglich auch das Ziel), rechts die U4-Station, bei der ich dann links abgebogen bin.

Danach ging es in Richtung Gürtel, zunächst mal die Kettenbrückengasse entlang. Dann macht die Bezirksgrenze ein kleines Eck auf der Margaretenstraße in die Kleine Neugasse hinein, dann auf den Mittersteig bis zur Ziegelofengasse, über die Wiedner Hauptstraße (inklusive Mini-Umweg aufgrund der Straßenbahnunterführung) in die Blechturmgasse. Und dieser war dann bis rauf zum (Wiedner) Gürtel zu folgen. Hier musste ich, um auf die andere Straßenseite zu kommen, kurz abtauchen und den Gürtel nicht über-, sondern unterqueren. Bis hierher war die Runde recht ereignislos. Abgesehen von den auf der Wieden typischen Gründerzeithäuser gab es nicht viel zu sehen (und auch die sind jetzt nicht rasend spektakulär). Der Abschnitt den Naschmarkt entlang war ebenfalls recht ereignis- und sehenswürdigkeitenlos, weil ich außen gelaufen bin, direkt neben der Rechten Wienzeile – mittendurch (wo die Bezirksgrenze eigentlich verläuft, wenn mich nicht alles täuscht) wäre nicht möglich gewesen aufgrund des großen Andrangs am freitäglichen Nachmittag.

Links oben: Blick aus der Kettenbrückengasse zurück zur Wienzeile (auf der anderen Straßenseite befindet sich
übrigens das Sterbehaus von Franz Schubert); rechts oben: die Straßenbahnunterführung auf der Wiedner
Hauptstraße, die einen kleinen Umweg erzwungen hat; links unten: Gürtelunterführung; rechts unten: der
wunderschöne (Wiedner) Gürtel, wobei man ganz am Ende bereits die Prinz-Eugen-Straße bereits erahnen kann.

Die exakte Bezirksgrenze wäre dann irgendwie mitten durch den Hauptbahnhof verlaufen, zumindest teilweise. Insofern habe ich mich dazu entschlossen, einfach außen entlang zu laufen. So ging es dahin bis zur Prinz-Eugen-Straße – stadteinwärts gesehen gehört die linke Straßenseite zum vierten, die rechte Straßenseite zum dritten Bezirk. So rein lauftechnisch war die rechte Seite aber attraktiver, weil ich aufgrund der ganzen Seitengassen links dauernd stehenbleiben, schauen und gegebenenfalls warten hätte müssen. Jedenfalls hat mit dem Schloss Belvedere dann der Sightseeing-Teil der Runde begonnen.

Prinz-Eugen-Straße (links) und Schloss Belvedere (rechts).

Am Schwarzenbergplatz angekommen hieß es nun, die Straßenseite zu wechseln und dann den Karlspatz zu umkurven mit Blick auf die Karlskirche, den Resselpark und die TU Wien. Danach nochmal über die Wiedner Hauptstraße – wobei das eher die Verlängerung ist und hier nun Karlsplatz heißt – außen um den Rosa Mayreder-Park herum (das ist die Grünfläche, wo in der Mitte die Kunsthalle steht) und dann war das Ziel schon in Sichtweite.

Arkaden im Gebäude der Schweizer Botschaft (oben links), Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz (mittig
oben), Otto Wagner-Pavilion am Karlsplatz (mittig mittig), Zieleinlauf zurück zum Naschmarkt (oben rechts) und
Blick über den Resselpark (unten).

Im Endeffekt hat der ganze Spaß insgesamt 40:19 Minuten gedauert, mit einer reinen Laufzeit von 34:29 Minuten, was für die laut GPS-Track 5,9 Kilometer lange Runde eine Pace von 5:49 min/km ergibt. Das endlich warme Frühlingswetter, also 20 Grad Celsius und Sonnenschein, erklärt sicherlich, warum ich deutlich langsamer als am Montag auf meinen Josefstadt- und Neubau-Runden unterwegs war. Möglicherweise war ich auch noch langsamer, weil laut geplanter Route waren es eigentlich 5,7 Kilometer, und der GPS-Track schaut ziemlich wackelig und verrutscht aus.

Exakte Bezirksgrenze (rot) und mein GPS-Track (blau) – die Abweichungen sind großteils GPS-Ungenauigkeiten, eigentlich war ich ziemlich genau auf der Grenze unterwegs.

Wie auch immer, wieder was erledigt, und die nächste Umrundung folgte sogleich.

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