So ganz grundsätzlich kann ich von mir sagen, dass ich gerne schreibe. Ob ich das gut mache, sei dahin gestellt, aber das ist (mir) gar nicht so wichtig. Jedenfalls überlege ich schon seit einiger Zeit, wie ich denn mein Verlangen nach dem Schreiben, dem Editieren und dem (Um-)formulieren stillen könnte. Einfach mal ein Buch zu schreiben ist gar nicht so leicht, weil da braucht man, zusätzlich zur Schreiblust, Inspiration. Hundertfünfzig Seiten und mehr wollen erst mal mit sinnvollem und interessantem Inhalt gefüllt werden. Die dafür zuständige Muse hat mich noch nicht geküsst. Vor Kurzem hatte ich dann die Idee, dass ich doch einfach über Dinge, die mich persönlich interessieren und begeistern, schreiben könnte. Grundsätzlich schwirrten in diesem Zusammenhang mehrere Themen in meinem Hirn herum. Zunächst wollte ich den Fokus auf zwei Themen legen, nämlich dem Laufen und meinem Dasein als Berufs-Akademiker. Und da mir zeitgleich auch ein zumindest zweifach verwendbares Wortspiel in den Sinn gekommen ist – analog zu „Ich denke, also bin ich“ wäre das einerseits „Ich laufe, also spinn ich“ und andererseits „Ich forsche, also spinn ich“, habe ich den Entschluss gefasst, eine Website bzw. einen Blog mit diesen beiden Kategorien aus dem Boden zu stampfen. Und so ist das jetzt. Allerdings lasse ich mir offen, das Spektrum an Themen zu erweitern. Vielleicht ist das eine gute Idee, vielleicht nicht. Man wird sehen.
Worum wird es also zunächst gehen? In der Sparte „Ich laufe, also spinn ich“, wird es, Überraschung, um das Laufen gehen. Ich bin kein guter Läufer, ich bin nicht versiert in der Trainingsplanung und ich erlebe keine außergewöhnlichen Laufabenteuer. Mit solchen Dingen kann ich nicht dienen. Außerdem gibt bezüglich dieser Dinge zuhauf Blogs, Podcasts und YouTube-Kanäle. Ich möchte einfach über laufrelevante Themen schreiben, die mich beschäftigen und über Geschichten, die das Laufen eben so schreibt. Wenn man dem Laufen frönt, ist man oft lange unterwegs und da ereignet sich immer wieder mal Berichtenswertes. Und manchmal passiert gar nix, das aber umso intensiver. Wie sich das im Detail entwickeln wird, weiß ich aber noch nicht.
Das andere Thema, das Forschen, ist ja derzeit in Österreich (also im November/Dezember 2022) in aller Munde. Warum brauchen die Unis mehr Geld? Können die Studierenden nicht einfach entsprechend Studiengebühren zahlen? Was bringt Forschung eigentlich? Menschen, die an Universitäten arbeiten, haben im Sommer nicht weniger als drei Monate Ferien, oder? Sollen’s doch was hackeln! Und so weiter. Als jemand, der sich seit mittlerweile 24 Jahren (ebenfalls Stand Ende 2022) im akademischen Umfeld bewegt, habe ich zu diesen Fragestellungen Einiges zu sagen. Offenbar gibt es diesbezüglich viele Miss- und Unverständnisse. Ein weiterer Wissenschaftsblog im Sinn von „Ich erkläre der Welt die neuesten Erkenntnisse in dieser oder jener Wissenschaftsdisziplin“ wird das aber nicht. Ich möchte einfach über die positiven und negativen Aspekte, die eine akademische Karriere mit sich bringen, berichten und ein wenig erklären, was das alles eigentlich bedeutet.
Ach so, eine Sache noch – warum eigentlich „…also spinn ich“. Sämtliche Themen die hier behandelt werden, bringen Schattenseiten, Probleme oder Unannehmlichkeiten mit sich, wegen derer man sich schon auf den Kopf greifen könnte und die Frage, warum man sich das eigentlich antut, steht manchmal durchaus im Raum – in Großbuchstaben und blinkender Leuchtschrift. Trotzdem akzeptier(t)e ich (wie so viele andere auch) die Kehrseiten der Medaillen und freu(t)e mich über die jeweils glänzenden Vorderseiten. Und ich möchte versuchen, jeweils beide Seiten zu beschreiben. Ich bin schon gespannt, wohin mich diese Reise führt (bzw. ob sie mich irgendwo hinführt).
Gestartet habe ich dieses Projekt – mit der Verfassung der ersten Texte – Mitte November 2022 und diese Website wurde Anfang Dezember des selben Jahres ins Leben gerufen. Sollte es jetzt gerade nicht viel später sein, also Ende 2022 oder Anfang 2023, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass das alles noch relativ dilettantisch daherkommt. Dafür entschuldige ich mich nicht (warum auch?), gelobe aber Besserung. Herzlich willkommen jedenfalls auf meiner Selbstreflexionswebpage!