Eine runde Sache

Brigittenau oder Meidling, das was gestern die Frage. Die geplanten Routen waren mehr oder weniger gleich lang, insofern fiel dieses Kriterium bei der Wahl weg. Es wurde schließlich Meidling – keine Ahnung warum, aber mein Bauchgefühl hat mich eben in den Westen gezogen. Es ging also über die Wiedner Hauptstraße stadtauswärts zu meinem Startpunkt. Dafür hatte ich jenes Eck vom Gürtel auserkoren, wo derzeit der Circus Safari herumsteht.

Eichenstraße, Baby. Ist sie nicht wunderschön?

Von dort bin ich losgelaufen, die Eichenstraße entlang, bis ich dann links in die Längenfeldgasse eingebogen bin. Die Bezirksgrenze hätte hier eigentlich durch Gartenanlagen geführt, welche Wohnhäuser und das ÖBB-Bildungszentrum umranken. Ich war bzw. bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es erlaubt ist, sich dort durchzubewegen und nachdem der Weg außen herum erstens deutlich einfacher zu bewerkstelligen war und zweitens eine akzeptable Abweichung bedeutet hat, habe ich diesen bevorzugt. Meine Route führte mich dann durch eine Wohngegend – dh Wohnblock links, Wohnblock rechts – die mir bis dahin völlig unbekannt war, bis ich dann die Wienerbergstraße erreicht habe. Ein paar Minuten war dieser zu folgen, bis zu Eibesbrunner Gasse.

Skyline am Wienerberg.

Dann ging es am Wienerberg vorbei, runter bis zur Station (der Badner Bahn, glaub ich) „Wien Schöpfwerk“. Dank des Fußgängerübergangs über die Gleise wurde mir sozusagen ein Panoramablick über diese berühmt-berüchtigte(n) Wohnhausanlage(n) gewährt. Persönlich habe und hatte ich eigentlich nie irgendwelche Berührungspunkte mit dieser Gegend, abgesehen vom Film „Muttertag“, der ja hier gedreht wurde und den ich in meiner Jugend ungefähr 1000 Mal gesehen habe („Sau sogt ma net, net amoi zum Opa!“).

Blick aufs Schöpfwerk.

Um den weiteren Verlauf in kondensierter Form zusammenzufassen (weil wirklich spektakulär war die Strecke hier jetzt nicht): zunächst ging es einen Geh-/Radweg entlang neben der Badner Bahn bis zur Gutheil Schoder-Straße, dieser folgend über den Zubringer von der Südosttangente zur Altmannsdorfer Straße bzw. umgekehrt (auf dem ich früher viele Stunden im Stau stehend verbringen durfte), dann diesem entlang (baulich getrennt, auf einem Grünstreifen), bis zur Altmannsdorfer Straße, von dort in die Kirchfeldgasse (irrtümlich bin ich zunächst in die Auer-Welsbach-Gasse gebogen, habe diesen Fehler aber gleich erkannt), beim Südwestfriedhof dann links in die Benyastraße und hier bin ich dann wieder vor einem Kleingartenverein gestanden, quasi ein Deja Vu vom letzten Freitag. Allerdings stand beim Eingang zu lesen, dass die Durchquerung wochentags von 9 bis 19 Uhr sehr wohl gestattet ist – möglicherweise hätte ich den Kleingartenverein Arsenal am Freitag eh auch betreten dürfen…ich ärgere mich gleich wieder. Jedenfalls ging es dann weiter über kleine Gassen und die Atzgersdorfer Straße bis zur Elisabethallee. In den folgenden Minuten war ich dann auf einer meiner alten Runden aus jener Zeit, als ich (von 2004 bis 2008) in Penzing gewohnt habe, unterwegs. Große Nostalgie ist aber nicht aufgekommen. Es ging um die Maria-Theresien-Kaserne herum bis zum Meidlinger Tor des Schlossparks Schönbrunn und dann die Grünbergstraße runter (auch auf dieser verbrachte ich früher viele Stunden im Stau stehend), bis ich wieder das Wiental erreicht habe. Nachfolgend ein paar (unkommentierte) Fotos der in diesem Absatz beschriebenen Abschnitte.

So, und dann ging es wieder einmal den Wienfluss entlang bis zum Margaretengürtel und noch ein kurzes Stück den Gürtel rauf, vorbei an der Kirche Maria Empfängnis (deren Glockenturm nie gebaut wurde und die deswegen irgendwie komisch, unkirchig ausschaut), zurück zum Startpunkt.

Blick auf die Kirche Maria Empfängnis, der ein Glockenturm gut stehen würde.

Unterwegs war ich 1:43:57 Stunden, wobei die Bewegungszeit deutlich kürzer war, nämlich 1:34:15. Bei einer Distanz von 16,54 Kilometer betrug die Pace also 5:42 min/km. Voll ok, wie ich finde (und darauf bezieht sich auch der Titel dieses Eintrags). Die Runde selbst hat auch super funktioniert und ist ohne nennenswerte Abweichungen von der tatsächlichen Bezirksgrenze ausgekommen. Das Wetter war perfekt fürs Laufen – warm genug, dass es beim Warten an Ampeln nicht kalt wurde, aber nicht zu warm. So langsam sind die zurückgelegten Distanzen jedenfalls keine Lappalie mehr. Inklusive „An- und Abreise“ waren das gestern über 22 Kilometer – so weit bin ich schon lange nicht mehr gelaufen. Andererseits ist dieses langsame Steigern der Rundenlänge von Bezirk zu Bezirk sicherlich sinnvoll, quasi als Vorbereitung für die größeren Bezirke, die langsam aber sicher näher kommen. Einmal (diese Woche noch?) geht es noch flach dahin (wenn nämlich der 20. Bezirk umrundet wird), aber dann werden Höhenmeter gesammelt. Ich kann schon mal die Steigeisen suchen…

Exakte Bezirksgrenze (rot) und mein GPS-Track (blau) – keine besonderen Vorkommnisse!

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