Ich bin derzeit nicht unbedingt in der Laufform meines Lebens und wirklich lange Läufe habe ich gerade auch nicht drauf, aber die ersten paar Bezirksumrundungen (es ist ja geplant, die Bezirke nach aufsteigender Distanz durchzugehen) sind schon sehr kurz. So kurz, dass es sich fast gar nicht auszahlt, dafür die Laufsachen in die Arbeit mitzunehmen, mich umzuziehen, hinzufahren oder hinzulaufen und dann eben eine kurze Runde zu drehen. Die Lösung dieses Problems ist nicht schwer: Statt EINER kurzen Runde laufe ich ganz einfach ZWEI kurze Runden. Die ersten paar Bezirke werden also jeweils im Doppel erledigt. Und vorgestern, also am Kick-off-Tag, hat sich diese Strategie ganz besonders aufgedrängt, weil die beiden kleinsten Bezirke, die Josefstadt und Neubau, unmittelbar nebeneinander liegen. Folglich war das Ziel meiner ersten Umrundung gleichzeitig der Start für die zweite.
Es ging also zunächst die Museumsstraße entlang, dann am Volkstheater und Museumsquartier auf der einen Seite bzw. dem Naturhistorischen Museum und Kunsthistorischen Museum auf der anderen Seite vorbei bis zur Mariahilfer Straße.
Dann galt es die Mariahilferstraße bis zum Gürtel raufzulaufen, was recht kurzweilig war, weil man sieht relativ viel und dank der Begegnungszone war es kein Problem, mir meinen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Auf der Mariahilfer Straße werde ich immer ein klein wenig nostalgisch, weil diese in meiner Kindheit recht oft das Ziel von nachmittäglichen Besorgungen war. Damals ging es allerdings noch mit der Straßenbahn runter (mit dem 52er oder 58er), oft zum Herzmansky oder gegenüber zum ABM und am Heimweg sind wir gerne beim Garda auf der Äußeren Mariahilfer Straße ausgestiegen, um uns ein Eis zu holen (den sich zum Platzhirsch entwickelnden Eissalon Bortolotti gab es erst ein paar Jahre später). Dass früher alles besser war, möchte ich sicherlich nicht behaupten, vor allem die Verkehrssituation finde ich 35 bis 40 Jahre später deutlich besser, aber Lokalkolorit hat die Mariahilfer Straße früher sicher mehr versprüht als heutzutage – das ist (globalisierungsbedingt) hier nicht anders als in anderen Ecken der westlichen Welt.
Wie auch immer, beim Gürtel angekommen galt es rechts abzubiegen, bis zur Lerchenfelderstraße zu laufen und diese dann ein zweites Mal an diesem Tag runterzurollen. Schöner ist sie nicht unbedingt geworden seit der Josefstadtumrundung, aber das war auch nicht zu erwarten.
Nach einer Laufzeit von 29:15 Minuten (bei einer verstrichenen Zeit von 31:07 Minuten) bin ich wieder am Startpunkt eingetrudelt, was bei der zurückgelegten Distanz von 5,3 Kilometer einer Pace von 5:31 min/km entspricht. Ich war also wieder relativ flott unterwegs für meine derzeitige Laufform, wahrscheinlich wiederum, weil ich unter Beobachtung von so vielen Menschen nicht elendig dahinschnecken wollte.
Die Neubau-Umrundung war auf jeden Fall deutlich kurzweiliger als jene um die Josefstadt. Das war aber eh klar, weil es zumindest auf der halben Strecke doch einiges zu sehen gibt. Weiter geht es dann voraussichtlich bereits am Freitag mit der Wieden und Mariahilf.