Bushwire-Flashback: Avon Valley National Park

(Ursprünglich veröffentlicht am 31.10.2009)

…oder wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.

Da ging es hin…

Nachdem wir vor einer Woche auf den Geschmack gekommen sind, haben wir uns heute auf den Weg zum nächsten Nationalpark vor den Toren Perths gemacht: dem Avon Valley National Park. DIE wesentliche Erkenntnis des Tages: die nächste größere Investition wird wohl jene in ein verlässliches Navigationssystem fürs Auto sein. Gestern am Abend haben wir uns noch auf Google Maps schlau gemacht, wie wir denn am besten zum Nationalpark kommen, haben uns die wichtigsten Abzweigungen eingeprägt und waren guter Dinge, dass die Anreise ein Kinderspiel werden würde. Blöderweise hat uns Google Maps verschwiegen, dass es nicht die Route zur Einfahrt ausgespuckt hat, sondern zu einer Stelle, zu der gar keine Straße führt. Die unvermeidliche Konsequenz: wir haben gesucht und gesucht und gesucht und gesucht…und uns schließlich wieder auf den Rückweg gemacht. Bei einer Tankstelle (letzte Hoffnung quasi) haben wir uns dann einen ansprechenden Straßenplan von Westaustralien (auch das haben wir noch nicht besessen) zugelegt und die Googlesche Verfehlung erkannt. Letztlich sind wir ca. 2 1/2 Stunden später als ursprünglich geplant im Nationalpark angekommen, aber dennoch: Ende gut, alles gut.

Mit dem Betreten oder besser gesagt Befahren des Parks haben wir zum ersten Mal (seit unserer Ankunft in Australien) die Grenzen der Zivilisation hinter uns gelassen. Rote Erde, eine wilde und unkultiviert wuchernde Pflanzenwelt auf beiden Seiten der holprigen Schotterstraße und laut Wikipedia sollte uns außerdem eine Vielzahl an uns bisher unbekannten Tieren erwarten: Ameisenigel (!!!), mit ein bisschen Glück Bergkängurus und einige Vogelarten, die es in Europa im besten Fall im Zoo gibt. “Leider nein” trifft es wohl am besten. Unsere einzige nennenswerte Tiersichtung war eine tote Schildkröte, die im Avon River ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Ganz stimmt das allerdings nicht. Bei unserer kleinen Wanderung wurden wir nämlich begleitet von circa (schwer zu schätzen) sieben Milliarden Fliegen. Die es sich bevorzugt auf oder in Menschenohren, -nasen und -mündern bequem machen. Unpackbar lästig! Wir würden echt gern wissen, ob man sich irgendwann an die Fliegen gewöhnt, oder ob es wirksame Insektensprays gibt, die bei den diversen Outdoor-Aktivitäten unverzichtbare Begleiter sind. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass zweiteres zutrifft.

Es soll aber jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass der heutige Ausflug ein Reinfall war. Ganz und gar nicht. Von der Landschaft her war das bis jetzt sicher unser australischster Tag :-). Schön war’s, trotz aller Widrigkeiten!  

Wildnis
Avon River
Dirt road
Schmutziger Jakob

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